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Wie wir züchten
Bilder unserer Tauben

Die Schläge

Als ich 1990 wieder mit der Pfautaubenzucht begonnen habe, richtete ich mir einen Zucht- und einen Jungtaubenschlag bei meinen Großeltern ein. Nach 2 Jahren zog ich dann wegen Platzmangel mit meinen Tauben auf den Bauernhof meiner Eltern um. Im Jahr 2005 haben unsere Tauben dann ihren endgültigen Heimatschlag bezogen. Am Anfang waren dies 2 kleine Häuschen mit jeweils 4mx3m Grundmaß. Im linken Häuschen auf dem unteren Bild befindet sich ein kleiner Vorraum mit Dressurkäfigen und der Jungtaubenschlag. Im rechten Häuschen befinden sich ein kleiner Zuchtschlag mit 6 Nistzellen, sowie ein größerer Zuchtschlag mit 12 Nistzellen.

Blick auf unsere Taubenschläge, und über die Stadt Minden.


2009 haben wir die bis dahin bestehende Lücke zwischen den beiden Häuschen genutzt und hier einen Offenfrontschlag erbaut.

Blick in den Offenfront-schlag, welcher als weiterer Jungtauben-schlag genutzt wird.


Bei der Planung der Schläge haben wir versucht, möglichst die Besonderheiten der Pfautauben zu berücksichtigen. In allen Schlägen befinden sich mehrstöckig Laufbretter, auf welchen zusätzlich Sitzhocker montiert sind, um den Tieren die Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren. Ferner sollten alle Schläge möglichst leicht zu reinigen sein und vor allen gut belüftet und trocken sein. Die Belüftung erfolgt über die großen Frontfenster, sowie über verstellbare Belüftungskästen in den Dachüberständen.  

Blick in den größeren Zuchtschlag nach der Zuchtsaison und Trennung der Pärchen. Auf dem Bild sind nur noch Täuber zu sehen.


Blick in den kleinen Zuchtschlag, auch hier sind nur Täuber zu sehen.


Auf dem oberen Bild kann man sehr gut sehen, dass die Tauben auf Metallrosten laufen. Darunter sind große Kotschubladen, welche zur Reinigung seitlich aus den Schlägen herausgezogen werden können. Nur im Offenfrontschlag laufen die Tauben auf Sand. Die Metallrosten als Boden besitzen Vor- und Nachteile. Ein großer Vorteil für mich, besonders aus zeitlicher Sicht, ist, dass ich täglich nur die Laufbretter säubern muss und die Kotschubladen je nach Besatz nur alle 4-8 Wochen reinigen brauche. Dem gegenüber steht der Nachteil, dass, besonders bei treibenden Täuber, der Fächerabschluss und die Schwingenfedern leiden können und verschleißen.

Blick in den Jungtauben-schlag nach Beendigung der Zuchtsaison. Auf dem Bild sind nur noch Täubinnen zu sehen.



Zucht und Haltung

Wir züchten jedes Jahr mit 12 weißen und 6 schwarzen Pärchen. Zusätzlich behalten wir noch jeweils 2-3 Ersatzpärchen beider Farbenschläge, so dass insgesamt bis zu 24 Taubenpärchen in die Zucht gehen. Wie schon bei unserer Vorstellung erwähnt, züchtet Melanie mehrere Farbenschläge, so dass diese 6 schwarzen Pärchen relativ bunt sind. Doch auch bei den weißen Pärchen kommen nicht nur weiße Tauben zum Zug. Seit 2006 gehe ich den Weg über das Einkreuzen von anderen Farbenschlägen in die weißen Tauben, um deren Typ zu verbessern.

Blick in den großen Zuchtschlag während der Zucht. Die Fächerfedern der Tauben sind seitlich beschnitten. Eine umkämpfte Zelle in der Mitte bleibt für diese Zuchtsaison verschlossen, um Ruhe in den Schlag zu bekommen.


Alle Zuchttiere werden im Januar gegen Salmonellen geimpft und vor Zuchtbeginn für 10 Tage auf Diät gesetzt, damit sie nicht verfettet in die Zucht gehen. Hierzu füttern wir ein 50/50 Gemisch aus Braugerste und gepressten Karotten. Bevor die Tauben zusammengesetzt werden, beschneiden wir noch die seitlichen Fächerfedern, um eine gute Befruchtung zu erhalten. Das Fächerschneiden ist kein Muss, empfiehlt sich aber, da sonst die Befruchtungsrate deutlich abnehmen kann. Ende Februar verpaaren wir unsere Tauben. Nach 10-14 Tagen werden dann meistens die ersten Eier gelegt. Ist das 2. Ei zwei Tage später gelegt, beginnen die Tiere mit der Brut und wenn alles normal läuft, sollten nach 17-18 Tage die ersten Jungtiere in den Nestern sitzen.

Hier ein Blick in unsere alten Nistzellen. Eine brütende schwarze Täubin, deren seitliche Fächerfedern beschnitten worden sind. Die Nistschale ist aus Kunststoff.  Als Baumaterial für das Nest dienen Tabakstengel, welche auch gleichzeitig Parasiten fernhalten.

In den neuen Nistzellen nutzen wir Holzkästen als Nistschalen, welche mit Hobelspänen gefüllt werden. Vorteil dieses Systems: Die Jungtiere können jetzt nicht mehr aus dem Nest fallen und sind auch von dem neuen Gelege gut getrennt.


Während der Zucht füttern wir Betz Vital, welches wir aber mit Braugerste etwas strecken, da die Tauben meiner Meinung nach sonst zu aktiv sind und nicht vernünftig brüten. Angereichert wird das Futter mit verschiedenen Ölen (Rapsöl, Knoblauchöl, Ropaöl, Schwarzkümmelöl), Bierhefe und Kräutermischungen. Das Trinkwasser wird abwechselnd pur oder mit Vitaminen und Obstessig angereichert gegeben.

Je nach Befruchtung und Schlupf beenden wir, meistens im Juli, nach 4-5 Gelegen die Zucht. Zu diesem Zeitpunkt haben wir dann zwischen 80 -100 Jungtiere nachgezogen. Sobald die letzten Jungtiere von den Eltern abgesetzt werden können, trennen wir auch die Alttiere, so dass nur noch die Täuber auf dem Zuchtschlag sind.

Hier ein interessantes Foto über die Entwicklung der Tauben-küken:  Ganz vorn ein frisch geschlüpftes Jungtier, daneben ein 6 Tage altes Tier, dahinter ein 12 Tage altes Küken und daneben ein 3 Wochen altes Jungtier.

Zum Vergleich noch ein 6 Wochen altes Jungtier. Ich finde es schon sehr beeindruckend, was aus einem kleinen Küken innerhalb von nur 6 Wochen werden kann.


Anfang September werden dann sämtliche Tauben gegen Paramyxovirose geimpft, welches Vorraussetzung ist, um die Tiere ausstellen zu können. Wichtig für ein gutes Abschneiden auf den Ausstellungen ist neben der guten Qualität und Fitness der Tiere auch die regelmäßige Fächerpflege und Käfigdressur. Ein sehr hilfreiches Video über die Technik des Fächerlegens findet ihr bei youtube unter folgendem Link: http://www.youtube.com/watch?v=wIFhWRLQ0Tc . Von Oktober bis Mitte Januar zeigen wir unsere Tiere dann auf Ausstellungen. Anschließend folgt eine mindestens 4 wöchige Ruhephase, bevor wir mit der neuen Zuchtsaison beginnen.